Aufgewacht!!! Erschrecken…Sorge!!! Und dann dieser Schmerz!!
Mein Kopf dröhnt und alles dreht sich…doch dann ist sie da..die Sorge…sie umfasst alles, lässt den Schmerz vergessen. "Was ist eigentlich passiert?!?"
Dort liegen Briefe…ein ganzer Stapel sogar…und alle von ihm…mein Herz pocht, als ich die Zeilen lese und eine wohlige Wärme durchströmt mich, mit jedem Wort welches ich lese…ein tiefes Wohlbefinden….wenigstens ihm geht es gut….doch da ist sie wieder, die Sorge….
Mühevoll erhebe ich meine müden Glieder, versuche Halt zu finden, an irgendetwas….Schwestern kommen herbei, stützen mich….reden auf mich ein….“du darfst nicht gehen..noch nicht….du darfst nicht gehen, du bist zu schwach“…wie Recht sie haben…doch vorerst hält mich nichts an diesem Ort…ich muss zurück ins Eschental.
Ein weiter Weg, wenn man sich kaum auf den Beinen oder auch nur auf dem Rücken des Säblers halten kann…doch die Sorge wächst mit jeder Meile, die ich zurücklege.
Da ist er endlich, der Rajenbaum…das Lazarett…hier sollte sie sein..Sendyra, meine Novizin…hier wird sie sich wie immer um die Verletzten kümmern hat sie den Angriff der drei Orks auf uns überlebt? Doch warum müssen sich Sorgen so oft bewahrheiten…dort liegt sie, nicht bei Bewusstsein…was ist hier passiert, warum kann mir niemand etwas sagen? Und da ist er…wie bin ich froh, ihn zu sehen…doch er verschwimmt in meinem Blick…alle Sinne richten sich auf die scheinbar schlafende.
Ihr Zustand ist kritisch…doch die sichtbaren Wunden können dafür nicht verantwortlich sein, nein…sie ist dem Tode nah…was ist passiert? Das waren nicht die drei Orks…die Wunden sind zu frisch…
Ein blutiger Verband kommt unter der Decke zum Vorschein…ihr Bauch, aufgerissen, und doch vernäht…doch woher all das Blut…“was ist dir wiederfahren, kleine Schwester?“…ich mache mich an die Arbeit, versuche zu retten, was zu retten ist, doch die ewige Nacht ist greifbar nah….nein, Mutter…sie hat ihren Dienst noch nicht vollendet…noch nicht.
Meine blutigen Hände recken sich zum Gebet, bitten um Segen und Kraft,..ich möchte schlafen, mich hinlegen und schlafen, alles dreht sich und mein Kopf dröhnt…"nein Mutter, sie hat mein Leben gerettet, ich lasse sie nicht zu dir".
Alles verschwimmt….nur ein weißes Licht erkenne ich…es umgibt sie….es fasst sie völlig ein…"Mutter? Du hast sie nicht genommen"…eine Träne der Dankbarkeit rinnt über mein Gesicht…doch sie muss fort von hier…irgendwie…und schnell…dieser Ort wird sie töten, wenn wir nicht schnell handeln.
Ich weiß nicht wie…wie wir in den Tempel gekommen sind, alles ist so..so unwirklich und doch erschreckend real…ich sinke auf die Knie, sehe, wie man sie wegbringt…dann ein Lächeln…Zuversicht und Glaube…unerschütterlicher Glaube.
Dann….Finsternis….vollkommene Finsternis…
